Hundertstel-Krimi bei den Finals

Dresden. „Dabei sein ist alles“, so lautet das Olympische Motto. Er war dabei und hat alles gegeben, aber auch ein bisschen Pech gehabt mit einem Gegner der Extraklasse: Ken Pfeiffer von der WSG Kleinheubach.
Schon die Einladung nach Dresden zu den Finals war ein Vertrauensbeweis in seine Leistung gewesen. Schließlich waren in der „Gladiatorenarena“ nur Deutschlands beste Sprinter am Start. „Schwache“ Gegner gab es nicht. Das war ihm bewusst, und so hatte er sich zum Ziel gesetzt, „die anderen ein bisschen zu ärgern“.
Aber der Parallelslalom mit lediglich zwei Booten, von denen das jeweils schwächere ausschied, stand dem Glück entgegen. Der Kleinheubacher hatte mit dem Dresdener Jonas Draeger zudem ein richtig schweres Los gezogen! Sein Lauf wurde zum Hundertstel-Krimi: Draeger hatte die Bootsspitze vorn in 00:28.09, Ken Pfeiffer verpasste trotz aller Anstrengungen in 00:28.50 den Einzug in die Zwischenläufe.
Das war eine bessere Zeit, als in den ersten drei Vorläufen gefahren wurde. Und Jonas Draeger zog dann im Halbfinale immerhin gegen den späteren Sieger Jacob Schopf vom KC Potsdam den Kürzeren. Ken Pfeiffer hatte also ein richtig schweres Los!
Trotzdem genoss er die beeindruckende Atmosphäre in der Hafencity mit so unglaublich vielen Zuschauern. Er teilte das Erlebnis mit einem treuen Fanclub, der vom bayerischen Untermain angereist war. Ein Stadtbummel und die Möglichkeit, auch anderen Sportevents zuzuschauen, entschädigten das frühe Ausscheiden bei seinem Rennen. Dabei ist manchmal eben doch alles …

Text: Uschi Zimmermann / Video: Michael Pfeiffer